Wir arbeiten für Ihre Gesundheit – Aber nicht mehr lange!
Wir arbeiten für Ihre Gesundheit – Aber nicht mehr lange!
Die öffentliche Gesundheit ist gefährdet. Die Gesundheitsämter sind in ihrer Existenz bedroht. Der Grund: Der öffentliche Gesundheitsdienst bekommt keinen Nachwuchs mehr. Niemand will mehr im Gesundheitsamt arbeiten.
Der Hintergrund:
7 Jahre Tarifverhandlungen erbrachten keine spürbare Verbesserung für die Mitarbeiter/innen des öffentlichen Gesundheitsdienstes!
Deswegen sind der BVÖGD und der BZÖG Ende 2017 aus dem Deutschen Beamtenbund ausgetreten. Der BVÖGD und der BZÖG zeigen in diesem Herbst Flagge. Im Rahmen einer Kundgebung weisen wir auf unsere zunehmend schlechte Arbeitssituation hin.
Die Kundgebung findet am 23.11.2018 um 13 Uhr am Gesundheitsamt Dortmund, Hoher Wall 9-11 in Dortmund statt.
Auf der Kundgebung wird Dr. Theodor Windhorst als Präsident der Ärztekammer WL darüber sprechen, wie unsere Forderungen von den Ärztekammern gesehen werden. Der stellvertretende Bundesvorsitzende des BVÖGD Dr. Johannes Nießen wird unsere Forderungen vortragen.
Dr. Hans-Albert Gehle als Vorsitzender des Marburger Bundes NRW/RLP wird uns ebenfalls mit einem Redebeitrag unterstützen.
Die personelle Ausstattung der Gesundheitsämter sinkt ständig. Schon jetzt arbeiten nur etwa 0,5 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Die Gesamtzahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte in den Gesundheitsämtern ist in den letzten 18 Jahren um rund 1/3 zurückgegangen.
Ein Blick auf die Altersverteilung zeigt, dass spätestens in 10 Jahren die Meisten der heute noch Aktiven Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand sein werden. Nachwuchs gibt es durch den allgemeinen Ärztemangel und die gravierend schlechtere Bezahlung im Öffentlichen Gesundheitsdienst kaum. Auch die Tätigkeit für den Medizinischen Dienst der Kassen wurde bereits in der Vergütung der Kliniktätigkeit gleichgestellt.
Es geht um die Zukunft der öffentlichen Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger! Es geht um die Zukunft des öffentlichen Gesundheitsdienstes!
Und hier der Aufruf des Marburger Bundes:
Der Marburger Bund NRW/RLP unterstützt die Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst bei der ÖGD-Kundgebung in Dortmund am Freitag, den 23. November 2018. Bei der Protestaktion vor dem neuen Gesundheitsamt Dortmund, Hoher Wall 9-11, werden ab 13 Uhr Ärztinnen und Ärzte gegen ihre schlechte Bezahlung protestieren. „Wir wollen die Öffentlichkeit über die immer dramatischere Situation in unseren Gesundheitsämtern informieren“, kündigt Dr. Anne Bunte, Mitglied im Vorstand der Marburger Bundes NRW/RLP an.
„Nicht nur der stellvertretende Bundesvorsitzende des BVÖGD, Dr. Johannes Nießen, sondern auch der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Theodor Windhorst, sowie der erste Vorsitzende des Marburger Bundes NRW/RLP, Dr. Hans-Albert Gehle, werden uns in Dortmund mit ihren Reden unterstützen“, kündigt die Vorsitzende des Landesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes NRW an.
„Fakt ist, in allen Gesundheitsämtern in Nordrhein-Westfalen und den anderen Bundesländern fehlen Ärztinnen und Ärzte – und dieser Mangel wird von Jahr zu Jahr bedrohlicher. Warum ist das so?
Weil Ärztinnen und Ärzte in den Gesundheitsämtern nicht nach dem branchenüblichen Tarifvertrag für Ärzte des Marburger Bundes in Krankenhäusern bezahlt werden! Solange aber im ÖGD angestellte Ärztinnen und Ärzte deutlich weniger verdienen als ihre Kollegen in Kliniken, werden sich Ärztinnen und Ärzte gegen eine Tätigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst entscheiden.“
„Wenn wir uns nicht alle jetzt engagieren, wird sich nichts ändern. Kommen Sie deshalb bitte am 23. November mit einem weißen Kittel nach Dortmund, bringen Sie Kolleginnen und Kollegen aus Ihrem Gesundheitsamt mit und unterstützen Sie unsere gemeinsame Kundgebung, damit die Öffentlichkeit und die Arbeitgeber sehen, dass wir nicht mehr bereit sind, die aktuelle Situation noch länger hinzunehmen!“
Wir müssen unsere Freizeit investieren, damit wir diese auch in Zukunft weiter haben! Gemeinsam können wir mehr bewegen!
Viele Grüße und bis Freitagmittag in Dortmund,
Ihre Anne Bunte.