Öffentlicher Gesundheitsdienst schlägt Alarm
ROSTOCK. Der Bundesverband der Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) schlägt Alarm: Ein permanenter Stellenabbau und die Alterung der Amtsärzte bedrohten die Gesundheit vieler Menschen in Deutschland.
Schon heute könnten die Aufgaben nur noch unvollständig erfüllt werden, sagte die Verbandsvorsitzende Dr. Ute Teichert am Donnerstag zum Auftakt des 65. wissenschaftlichen Verbandskongresses in Rostock.
Die Situation werde durch einen permanenten Aufgabenzuwachs verschärft.
Den Angaben der Veranstalter zufolge gibt es in Deutschland knapp 400 Gesundheitsämter, in denen rund 17.000 Mitarbeiter beschäftigt sind.
Zu deren Aufgaben gehören etwa Schuluntersuchungen, Impfungen oder die Überwachung der Krankenhaushygiene. Aber auch Tattoo- und Piercingstudios werden von den Ämtern kontrolliert.
Seit 1995 sei die Zahl der Ärzte in den Gesundheitsämtern um 33 Prozent auf 2528 im Jahr 2014 zurückgegangen. Von diesen seien heute schon 85 Prozent über 50 Jahre alt.
Gleichzeitig sei die Nachwuchsgewinnung wegen der niedrigen Gehälter enorm schwierig.
Der Gehaltsverlust beim Wechsel von der Klinik ins Amt liege bei rund 1000 Euro monatlich. „Da tut sich auch nichts“, bedauerte Teichert. (dpa)