Medis4ÖGD – Freiwilligenbörse vermittelt Studierende an Gesundheitsämter
Gemeinsame Pressemitteilung des BVÖGD und der bvmd
Berlin, 18. November 2020
Kontaktnachverfolgung, Organisation von COVID-19-Tests, Information der Bevölkerung und vieles mehr: Die Gesundheitsämter in Deutschland sind durch die neuerliche Infektionswelle an der Belastungsgrenze – und vielerorts auch darüber hinaus. Deshalb gewinnt die Freiwilligenbörse „Medis4ÖGD“ jetzt wieder besonders an Bedeutung. Wie schon im Frühjahr vermittelt sie Studierende an die Ämter.
Initiatoren der Börse sind der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V. (BVÖGD) und die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd).
„Medis4ÖGD ermöglicht eine schnelle, flexible und unbürokratische Hilfe. Die Studierenden unterstützen das Personal vor Ort an der vordersten Front der Pandemiebekämpfung. Sie erhalten einen Arbeitsvertrag, eine angemessene Vergütung und werden im Vorfeld online geschult“, erklärt Dr. Ute Teichert, Vorsitzende des BVÖGD.
„Wir begrüßen es, dass Studierende auf fairem, transparentem und unkompliziertem Weg die Arbeit in den Gesundheitsämtern unterstützen können und gleichzeitig einen Einblick in den Öffentlichen Gesundheitsdienst erhalten“, meint Theresa Krüger, Bundeskoordinatorin für Public Health der bvmd.
Und so arbeitet die Freiwilligenbörse:
Über ein Kontaktformular können sich Studierende registrieren und ihren bevorzugten Einsatzort angeben. Gesundheitsämter erhalten darüber einen Einblick, welche Studierende sich in ihrem Einsatzgebiet engagieren wollen und können sie direkt kontaktieren. Wann, wo und wie viel die Studierenden in den Ämtern arbeiten, wird individuell abgestimmt und in einem Arbeitsvertrag festgelegt. Auch ehrenamtliche Einsätze mit Aufwandsentschädigung sind möglich.
Viele Studierende haben im Frühjahr und danach gute Erfahrungen bei ihrem Einsatz in den Gesundheitsämtern gemacht. Besonders gelobt wurde die Flexibilität der Arbeitszeiten. „Vor allem die Gesundheitsämter außerhalb größerer Städte sind aufgrund der Personalengpässe von der zweiten Welle erheblich getroffen. Durch Distanzlehre können Studierende möglicherweise auch vorübergehend in ihren Heimatorten unterstützen“, regt Krüger an.
Die Vermittlungszahlen des Projektes folgen dem Verlauf der Pandemie: So arbeiteten im März dieses Jahres 90 über Medis4ÖGD vermittelte Studierende in Gesundheitsämtern, im April waren es 306, im Mai 150, im Juni 110, im Juli 78 und im August 62. Die Zahlen für September und Oktober liegen noch nicht vor.
Teichert fordert Gesundheitsämter und Studierende auf, die Möglichkeiten der Börse zu nutzen. „Das ist bei minimalem bürokratischem Aufwand ein Gewinn für beide Seiten“, ist die BVÖGD-Vorsitzende überzeugt.
Sie weist darauf hin, dass die Börse seit dem Frühjahr erweitert wurde: Wegen des großen Bedarfs können sich nun auch andere Berufsgruppen des Gesundheitssektors melden, dazu gehören zum Beispiel Studierende der Gesundheitswissenschaften, Pflegekräfte und Medizinische Fachangestellte.
Dr. Ute Teichert
Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V.
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Theresa Krüger
Bundeskoordinatorin Public Health, National Public Health Officer
Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e. V. (bvmd) | Otisstraße 70 | 13403 Berlin| +49 1577 6001049 | npo@bvmd.de