Das Land muss die Bezahlung der Fachärzte deutlich verbessern
Die Folgen des Personalmangels sind fast überall spürbar. Eltern müssen längere Wartezeiten in Kauf nehmen, etwa beim Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst. Mitarbeiter sind überlastet, haben weniger Zeit, müssen aber mehr Familien betreuen. Bestimmte Aufgaben kann das Gesundheitsamt teilweise nicht in vollem Umfang erfüllen. Dazu gehören die Überprüfung des Impfschutzes von Kita-Kindern oder der Hygienevorschriften in Kliniken und Praxen, Kosmetiksalons oder Tattoo-Studios. Gründe für die Personalnot sind der altersbedingte Weggang, zu wenige Bewerber und konkurrierende Bezirke, die ebenfalls händeringend suchen. Wesentlich aber ist die schlechtere Bezahlung im öffentlichen Gesundheitsdienst. „Mit Klinikärzten können wir nicht konkurrieren“, sagt Gudrun Widders. So verdiene ein Facharzt im Gesundheitsamt 1000 bis 1500 Euro weniger als sein Kollege in der Uniklinik. Widders ist sich mit Gesundheitsstadtrat Frank Bewig (CDU) einig: „Das Land muss die Tarife anpassen, damit der öffentliche Gesundheitsdienst attraktiver wird.“ Die Gesundheitsverwaltung will bei den kommenden Haushaltsverhandlungen Verbesserungen durchsetzen. uk