Kammerchef Rheinland-Pfalz fordert Reform für den ÖGD
Bessere Bezahlung für Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst – Dr. Günther Matheis drängt auf eine Reform.
Der Ärztemangel im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) sei auch eine Folge der schlechten Bezahlung der Ärzte in den Gesundheitsämtern, zeigte sich Matheis überzeugt. Er bezeichnete eine Angleichung der Tarifgehälter der Ärzte in den Gesundheitsämtern als unverzichtbar. Denn Nachwuchsgewinnung im ÖGD sei schwierig, wenn die Gehälter der Kollegen dort um rund 1000 Euro brutto im Monat niedriger liegen als in der Klinik.
Im vergangenen Jahr haben die Gesundheitsminister der Länder in einem gemeinsamen Beschluss erneut angemahnt, arztspezifische tarifliche und besoldungsrechtliche Regelungen für angestellte und beamtete Ärzte im ÖGD zu schaffen, und zwar in Anlehnung an die Vergütung in Krankenhäusern.
Die Landesärztekammer begrüßte auch den Beitritt des Landes Rheinland-Pfalz zur Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen. Das Kabinett hatte den Beitritt 2016 beschlossen, um den ÖGD zu stärken. Die Akademie hat ihren Sitz in Düsseldorf und fungiert als länderübergreifende Bildungseinrichtung für Aus-, Fort- und Weiterbildung von Beschäftigten des ÖGD. Sie wurde 1971 mittels Staatsvertrag gegründet und wird als Bildungseinrichtung von den Ländern Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein getragen. „Mit seinem Beitritt setzt das Land ein wichtiges Signal für die Stärkung des ÖGD“, sagte Kammer-Präsident Matheis.
Er mahnte, die Zahl der Ärzte in den Gesundheitsämtern sei in den vergangenen 20 Jahren bundesweit um rund ein Drittel zurückgegangen. Im Vorjahr gab es etwa 2500 Ärzte in kommunalen Gesundheitsämtern — in Rheinland-Pfalz sind es derzeit 52. (aze)
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