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Gesundheitsämter brauchen geschultes Personal und klare Regeln

Pressemitteilung
Berlin, 22. Dezember 2021

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Der Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD-Pakt) sollte dafür sorgen, dass die Gesundheitsämter in Deutschland in Krisen und Katastrophen schlagkräftiger agieren können. Das fordert der Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) und weist auf Empfehlungen des Beirates Pakt ÖGD hin.

„Dafür benötigen die Gesundheitsämter dringend Personal, das im Krisenmanagement geschult ist und Freiraum hat, den Krisen- und Katastrophenfall zusammen mit anderen Institutionen wie der Feuerwehr, dem Rettungsdienst, dem Technischen Hilfswerk und anderen zu üben“, fordert die Verbandsvorsitzende Dr. Ute Teichert.

Wichtig sind laut dem Verband zudem gesetzlichen Grundlagen für einen ÖGD, der im Krisenfall effektiv handeln kann. „Nur vereinzelt finden sich in den Gesundheitsdienstgesetzen der Länder Regelungen zum Krisenmanagement. Dies hat zur Folge, dass fest etablierte Krisenmanagementstrukturen im ÖGD nicht flächendeckend auf allen Ebenen vorhanden sind“, heißt es im ersten Gutachten des Beirates Pakt ÖGD.

„Wir brauchen einheitliche gesetzlichen Grundlagen dafür, in den Ämtern vernetzt und integriert arbeiten zu können – mit anderen Institutionen wie der Feuerwehr und überregional, auch über Ländergrenzen hinweg“, betont Sabine Becker, Sprecherin des Fachausschusses Krisenmanagement des BVÖGD.

Wichtig ist laut dem BVÖGD, auf allen Ebenen des ÖGD Krisenstabsstrukturen aufzubauen und den ÖGD bei gesundheitlichen Notlagen in bestehende Stabsstrukturen des Katastrophenschutzes in verantwortlicher Funktion einzubinden. „Bei der Schaffung der Stellen ist zu berücksichtigen, dass ausreichend Stellenanteile für notwendige bereichsübergreifende Übungen einzuplanen sind“, empfiehlt der Beirat Pakt ÖGD.

„Klare Rahmenbedingungen und deutlich mehr Fachpersonal – dann kann der ÖGD seine vielfältigen wichtigen Aufgaben bei der gesundheitlichen Daseinsfürsorge für die Bevölkerung ausfüllen“, betont Teichert.