Klimawandel in Deutschland: ÖGD fordert Umbau von Pflegeheimen und angepasste Personalpläne
Berlin, 07.09.2023
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„Infolge des Klimawandels werden heiße Tage und Hitzewellen in Deutschland weiter zunehmen. Das ist besonders für die Gesundheit älterer und chronisch kranker Menschen gefährlich“, warnt der Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Dr. Johannes Nießen.
Alten- und Pflegeheime in Deutschland müssten daher so umgebaut werden, dass ihre Bewohnerinnen und Bewohner mit Hitzephasen besser zurechtkommen. Nötig seien außerdem angepasste Personalpläne, die den erhöhten Betreuungsaufwand in Hitzephasen abfedern können, so Nießen.
Die Zahl hitzebedingter Sterbefälle in der Bevölkerung hängt laut einer neuen Publikation des Robert Koch-Institutes (1) von einer Kombination verschiedener Faktoren ab: von der Intensität und Dauer von Hitzeperioden, der Größe besonders empfindlicher Bevölkerungsgruppen und davon, wie erfolgreich Anpassungsmaßnahmen umgesetzt werden.
Der größte Anteil hitzebedingter Sterbefälle (75 Prozent) entfällt laut dem RKI auf die Altersgruppe ab 75 Jahren. „Wegen des demografischen Wandels sind also immer mehr Menschen besonders gefährdet“, warnt Nießen und fordert Umbauten in den Alten-Betreuungseinrichtungen. „Wir brauchen klimatisierte Aufenthaltsräume, effektive Möglichkeiten zur Verschattung von Zimmern und Aufenthaltsbereichen und nach Möglichkeit Personalpläne, die den erhöhten Betreuungsaufwand während Hitzeperioden abfedern können“, so der BVÖGD-Vorsitzende.
(1) Quelle: Journal of Health Monitoring 2023 8(S4), DOI 10.25646/11645