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BVÖGD gegen Aufhebung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite

Pressemitteilung
Berlin, 17. November 2021

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Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) warnt angesichts der hohen Corona-Infektions- und -Erkrankungszahlen eindringlich davor, die epidemische Lage von nationaler Tragweite aufzuheben.

„Die Winter-Coronawelle rollt. Die Zahl der frisch Geimpften reicht nicht aus, um die Welle zu brechen. Daher benötigen wir jetzt alle Möglichkeiten, um das Virus zu bremsen und Infektionsketten zu unterbrechen“, sagte Dr. Bernhard Bornhofen, Sprecher des Fachausschusses Infektionsschutz des BVÖGD. Ein Auslaufen der epidemischen Lage beschneide die Möglichkeiten, über Kontaktbeschränkungen die Notbremse zu ziehen, warnte er.

Konkret muss es aus Sicht des BVÖGD zum Beispiel möglich bleiben:

  • Kulturveranstaltungen abzusagen
  • Reisen zu beschränken
  • Übernachtungsangebote zu beschränken
  • Besuchsverbote in Kliniken und Pflegeheimen zu erlassen.

„Es muss möglich bleiben, über Kontaktbeschränkungen Infektionswege zu brechen. Wir wollen dies nicht und wir hoffen, dass dies nicht nötig sein wird. Aber wenn das Gesundheitssystem überlastet wird, dann darf es keine langen Verhandlungen geben, ob Beschränkungen möglich sind. Dafür ist dann keine Zeit“, so Bornhofen.

„Die Aufhebung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite ist das absolut falsche Signal. Die Menschen in Deutschland sehen, dass die Intensivstationen immer voller werden und eine Überlastung im Gesundheitswesen droht. Sie haben Angst. Jetzt den Instrumentenkasten der Infektionsbekämpfung einzuschränken, ist nicht vermittelbar“, sagte der Infektionsexperte.

Dringend ist laut dem BVÖGD statt einem Auslaufen der epidemischen Lage jetzt eine nationale Anstrengung, um möglichst vielen Menschen rasch eine Auffrischimpfung oder einen Erstimpfschutz zu ermöglichen.