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Rückblick: Bessere Bezahlung – Länder schmeicheln Amtsärzten

Vor 5 Jahren hat sich die Gesundheitsministerkonferenz sehr deutlich positioniert:

Die Amtsärzte in der Republik klagen über schlechte Bezahlung. Jetzt bekommen sie Rückendeckung von den Länderministern. …

Von Rebecca Beerheide

POTSDAM. Die 16 Ländergesundheitsminister fordern eine bessere Bezahlung für Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Die Arbeit im ÖGD müsse attraktiver und stärker in die universitäre Ausbildung einbezogen werden.

„Dazu gehört eine angemessene Bezahlung in Anlehnung an den Tarifvertrag für Ärzte in Kliniken“, sagte die brandenburgische Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) in Potsdam. Tack ist in diesem Jahr Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK).

Dem Vorwurf, Länder und Kommunen hätten den ÖGD in der Vergangenheit kaputt gespart, widersprach Tack: „Die hoheitlichen Aufgaben, die der Öffentliche Gesundheitsdienst hat, müssen nun besser finanziert werden.“

Die Hamburger Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD), Sprecherin der SPD-geführten Länder und GMK-Vorsitzende im Jahr 2014, erklärte, dass aufgrund der geringeren Verdienstmöglichkeiten viele Stellen derzeit nicht besetzt werden können.

Wer künftig die zusätzlichen Finanzmittel für die Bezahlung der ÖGD-Ärzte zur Verfügung stellen soll, ließen die Ressortchefs allerdings offen.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar:
Ende der Schrumpfkur?

Quelle: Ärzte Zeitung, 28.06.2013

Und jetzt, 5 Jahre später hat sich weiterhin kaum etwas getan!

In Hamburg bietet das so sehr gelobte Modell Neueinsteigern ein etwas erhöhtes Einstiegsgehalt, dass dann aber im Verlauf weitgehend abgeschmolzen wird. Eine zukunftsorientierte Perspektive für den ÖGD sieht anders aus.

In Berlin wird aktuell das Versprechen der Gesundheitssenatorin aus dem letzten Jahr mit hochtrabender Ankündigung ad absurdum geführt.
Eine höhere Vergütung für neue Fachkräfte, die an besondere Bedingung geknüpft ist, dann evtl. gewährt werden kann, falls … und am Ende befristet ist als großen Wurf zu verkaufen ist schon dreist.

Der BVÖGD fordert, zusammen mit dem Marburger Bund, eine konsequente Aufnahme der Ärztinnen und Ärzte des ÖGD in den Ärztetarif des TVÖD und des TV-L.
Und auch die anderen Berufsgruppen des ÖGD müssen entsprechend ihrer Qualifikation und den ausgeübten Aufgaben eingruppiert und vergüten werden.