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Tarifsituation der Ärzte im ÖGD

Austritt des BVÖGD aus der Tarifvertretung durch dbb beamtenbund und Tarifunion

Der BVÖGD hat auf seiner Delegiertenversammlung am 2. Mai 2017 einstimmig beschlossen, die Mitgliedschaft im dbb beamtenbund und tarifunion (dbb) zu kündigen.

Die Kündigung hat folgende Hintergründe. Seit Jahren sind die Ärztinnen und Ärzte im ÖGD von der Einkommensentwicklung angestellter Arztgruppen abgehängt. Der monatliche Grundverdienst liegt inzwischen rund 1.000€ niedriger als die Vergütung der Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern. Die Folge: freie Stellen in den Gesundheitsämtern können oftmals nicht oder nur mit erheblicher zeitlicher Verzögerung besetzt werden – mit der Konsequenz, dass die Funktionsfähigkeit des ÖGD zunehmend gefährdet ist.

Vor knapp 10 Jahren haben die Ärztinnen und Ärzte kommunaler Kliniken der Tarifgemeinschaft von dbb und ver.di gekündigt. Seither vertritt der Marburger Bund ihre Interessen mit deutlich mehr Nachdruck. Dies hat zu verbesserten Arbeitsbedingungen in Kliniken mit geringeren Dienstbelastungen und   einer spürbar besseren Gehaltsentwicklung geführt. Dem gegenüber treten die Tarifverhandlungen des dbb mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände für den ÖGD seit Jahren auf der Stelle.

Da die vergangenen Tarifrunden für den Öffentlichen Dienst zu einer kontinuierlichen Verschlechterung und Zuspitzung der Situation geführt haben, soll mit dem Austritt aus dem dbb eine neue tarifliche Ausrichtung erfolgen und die Konkurrenzfähigkeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bei der Werbung um ärztliches Personal wiederhergestellt werden.